Alles so schön bunt hier

Als Anhänger von Schwarz/Weiß-Fotografie denkt man immer farbig beim Fotografieren, denn angebliche Schwarz/Weiß-Bilder haben jede Menge Nuancen in Grau. Das konzentriert auf das Wesentliche und lenkt nicht ab.

Eine Episode: Ich war noch vor dem Mauerfall in Westberlin und dort u.a. in Kreuzberg, fotografierte eifrig Details und die schöne bunte Mauer westseitig. Wieder zu Hause stellte ich fest, dass ich ausschließlich den geliebten Schwarz/Weiß-Film eingepackt hatte. Nun konnte ich wieder von Nuancen in Bunt beim Betrachten der Schwarz/Weiß-Bilder profitieren. Die Mauer ostseitig war ja sowieso nur Grau.

Aber nicht mehr lange und der „Kulturschock“ begann im und am „Tacheles“, „Synlabor“ oder „KuLe“, bald an ungezählten Flächen in Baulücken oder an Brandwänden, an Besetzerhäusern wie die Brunnen 6/7.

Und weil es inzwischen auch hier alles so schön bunt geworden war, stieg ich auf Farbfotografie um. Nicht Jedermann könnte es sich sonst so richtig „übersetzen“, farbig nachempfinden.

Viele der Brachen waren jetzt endlich betrachtenswerter geworden. Eine ständige Wechsel-Ausstellung unter freiem Himmel. Herrliche Farbenpracht.

Die Schwarz/Weiß-Fotografie mag ich dennoch immer noch lieber…Tradition eben.
Und es gibt zunehmend viele einfarbige Graffiti in Schablonentechnik.
Na denn, und weiter geht´s…

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