Punkt, Punkt, Komma, Strich...

...fertig ist das Mondgesicht.

Ein nicht ganz unwichtiger Teil meines Lebens war die Beteiligung an größeren und kleineren Festivitäten in der DDR. Und das begann so...

An meinem 36. Geburtstag rief mich der dritte Mann meiner ersten Frau, Andy von "Polkatoffel" an und fragte, ob ich gerne ein Plakat zeichnen wolle, vielleicht könnte ich mir das zutrauen...für´n Fest.
Ich hatte mächtig Bammel davor, sagte aber dennoch begeistert zu. Und so entstand das erste Plakat meines Lebens für ein im Juli 1981 beabsichtigtes II. Folklorefest in Friedrichswalde im Barnim.
Preiswert im Druck, daher nur zweifarbig und gewünscht mit "historischem" Bezug auf Eff Zwo, der symbolisch von Berlin kurzzeitig mit Ross und Fußfolk in sein Pantoffelmacherdorf Friedrichswalde über´s verlängerte Wochenende ziehen sollte.

1981 war die Zeit der gefärbten Windelkleider und –tücher, Jesuslatschen, Parka, Fleischerhemden und urwüchsigen hupfdohligen Tänzen zu Liedern wie "Hans bleib da, man weiß ja nicht...". Keuch.
Drei Dutzend Folklore- und andere Gruppen wollten im Stampftanzwettbewerb mitmischen. Ich war Feuer und Eifer und gleich am Zeichnen.
Die dazugehörigen Eintrittskarten zeichnete ich sogar brav ein gutes dutzendmal auf einem A4-Blatt, um der Ökonomie Vorschub zu leisten. Die in der Druckerei haben ordentlich über mich gelacht. Ein Lernprozess.

Nicht so richtig mischte allerdings die Staatsmacht mit und verbot am Ende das Fest. Mit dem Nichtzustandekommen verdienten die Kasse des FDJ-Jugendklubs in Friedrichswalde so gegen mindestens 20.000 Mark der DDR. Wenige gaben die vorab gekauften Karten zurück, daher also. Hingefahren sind dennoch viele...
Aber das ist eine eigene Geschichte.

In der nächsten Zukunft bekam ich weitere Anfragen nach Wimmelbildern, Plakaten und "handgeschnitzte" Zeitungen und fand Freude daran, bekam sogar einige zusätzliche "müde" DDR-Mark.
Und ganz besonders fand ich einen sehr schönen Freundeskreis rund um´s "Haus der Jungen Talente" und "FZ", übrigens bis heute, gelle, Stoffel, Pfeffi...

Übrigens: Für die obige Zeichnung konnte ich ein Jahr lang umsonst ins Kino gehen. Donnerwetter. Gewonnen!

Da Männern das Rasieren im Allgemeinen und Besonderen immer etwas schwerer fällt, oder wenn zumeist am Freitag, wenn sowieso DDR-weit gebadet wurde und das "Schatz, du mußt dich noch rasieren..." aus dem Schlafzimmer oder Küche glöck-chenschrill ertönte, verfielen sie auf den Trick, sich besondere Frisuren einfallen zu lassen, um darum irgendwie herumzukommen.
Einige Varianten dieser Haarmoniker habe ich mal gekrikelt und gekrakelt.

Legt die Filzies bereit und malt die Zeichnungen nach Gutdünken aus. Nehmt wasserfeste Stifte, das hält länger.

Eine andere alternative Idee:

Malen nach Zahlen.

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